Das Herrenhaus ist das älteste Bauwerk in Niederjahna. Es steht über den Resten des mittelalterlichen Herrensitzes und wurde wahrscheinlich ursprünglich als Wasserburg erbaut. Nach 1579 errichteten Hans von Schleinitz (1540-1613) und seine Gemahlin Maria von Sundhausen (1545-1613) das Herrenhaus in seiner heutigen Form.
Der zweigeschossige Bau folgt in seiner einfachen Gestalt – ohne Turm, aber mit einem steilen Satteldach – noch stark der spätgotischen Bautradition. Um 1691 führte Hans Dietrich von Miltitz (1631-1697), der 1689 das Rittergut Jahna von der Familie von Schleinitz gekauft hatte, einen größeren Umbau durch. Dabei blieb die äußere Gestalt weitgehend erhalten. Der Giebel wurde verändert und neue Sandsteingewände eingebaut. Die bedeutendste künstlerische Hinterlassenschaft dieses Umbaus sind die bemalten Holzbalkendecken, die sich in allen Etagen befinden. Sie waren nahezu 300 Jahre durch untergehängte Decken verdeckt und sind erst zwischen 1999 und 2017 schrittweise freigelegt worden. Mehrere dieser Decken sind ornamental dekoriert, mit Ranken, Palmetten und anderen Pflanzengebilden vor marmorierten Hintergründen. Drei Räume erhielten figürlich bemalte Decken. Der Flur im ersten Obergeschoss ist mit einer Bilderdecke versehen, die römische und römisch-deutsche Kaiser von Julius Cäsar bis Leopold I. zeigt. Um 1820 wurde das Herrenhaus durch Carl von Ende modernisiert, der auch die heute vorhandene Innentreppe einbauen ließ. Das Rittergut Jahna blieb bis 1945 durchgehend in adligem Besitz. Die letzten Eigentümer waren Margarethe Freifrau von Bischoffshausen, geborene von Heineken (1868-1952) und ihr Sohn Günther Freiherr von Bischofshausen (1890-1971). Im Zusammenhang mit der Bodenreform in der sowjetischen Besatzungszone wurde das Rittergut 1945 enteignet und in Neubauernstellen geteilt.
Während das Herrenhaus seinen Standort seit dem Mittelalter unverändert beibehalten hat, sind die Wirtschaftsgebäude mehrfach erneuert worden. Teile der ehemaligen Scheunen stammen aus dem 18. Jahrhundert. 1864/65 ließ Arthur von Ende einen großen Teil der Gutsgebäude neu errichten, sodass der Hof seine heutige Grundstruktur erhielt. Begrenzt wurde der Hof ehemals durch zwei Tore. Innen befand sich eine große Hoffläche mit Misthaufen, Tränke und Dorflinde. Das ist heute nicht mehr erkennbar, weil nach der Enteignung 1945 die Gutsgebäude in Einzelgrundstücke geteilt wurden.