Die Geschichte des Parks lässt sich bis ins 18. Jahrhundert zurückverfolgen. An den Gutshof des Ritterguts Jahna schloss sich damals ein barocker Garten an. Diese war von einer steinernen Mauer eingefasst, die bis heute noch in Teilen erhalten ist. Innerhalb der Mauern befand sich ein barocker Garten mit einem Wegekreuz, das den Garten in vier gleich große Rasenflächen teilte. In der Mitte könnten sich ein Brunnen oder eine steinerne Figur befunden haben.
Wie das Meilenblatt aus dem Jahr 1800 zeigt, war in der Aue des Jahnabaches noch kein Park angelegt. Das bewaldete Gelände war ebenfalls durch eine Steinmauer eingefasst. Um 1820 legte Carl von Ende (1785-1849) im Tal des Jahnabaches, östlich und nördlich des Rittergutshofs, einen romantischen Landschaftspark an. Zu den beiden Teichen, die es wohl schon seit dem 16. Jahrhundert gab, fügte er einen dritten Teich dazu, den sogenannten Inselteich. Im Teich erhebt sich eine künstlich angelegte Insel.
Der um 1820 geschaffene Park ist ein englischer Landschaftspark. Von den barocken Gärten des 18. Jahrhunderts, die sich durch eine geometrische Gliederung auszeichnen, unterscheidet er sich durch seinen naturnahen Eindruck. Durch den Park schlängeln sich schmale Wege; von jedem Standort bieten sich anderen Blicke in das Tal und auf die Teiche. Carl von Ende errichtete im Park auch kleine Denkmäler. Wie sie aussahen, ist nicht bekannt. Eine Beschreibung aus dem Jahr 1921 erwähnt summarisch „Denksteine aus romantischer Zeit“. Leider ist keines dieser Denkmale erhalten geblieben.
Die drei Teiche wurden als Mühlenteich, Mittelteich und Inselteich bezeichnet. Die Insel im Inselteich war zeitweise über eine Brücke mit dem westlichen Ufer verbunden. Typisch für einen englischen Landschaftspark sind Rasenflächen mit Einzelbäumen und Baumgruppen sowie Sichtachsen, die die einzelnen Parkelemente miteinander verbinden und Ausblicke ermöglichen. Oberhalb des Jahnabaches verlief ein Hangweg. Aufgrund der dichten Vegetation, die sich in der Aue des Jahnabaches in den letzten Jahrzehnten entwickelt hat, sind viele dieser Gestaltungsmerkmale heute nicht mehr erlebbar. Vom Ursprungsbestand stammen noch die mächtigen alten Eichen und Buchen. Auch die Schneeberen-Anpflanzungen an beiden Teichen sind vermutlich Teil der ursprünglichen Parkgestaltung.
Der Mühlenteich wurde 1974 zugeschüttet. Auf der ehemaligen Teichfläche befinden sich heute Spielplatz und eine Wiese. Seitdem bestehen nur noch zwei der ehemals drei Teiche.
Der Park wurde bis 1945 regelmäßig gepflegt. Das beinhaltete das Herausnehmen des Unterholzes. Letztmals fanden in den 1990er Jahre umfangreiche Pflegemaßnahmen statt. Das Hochwasser 2013 – der kleine Jahnabach ergoss sich als breiter, reißender Strom durch das Tal – richtete erhebliche Schäden an. Die Brücken wurden zerstört. Nachfolgend verwandelte sich der Park mehr und mehr in einen Auwald. Vor wenigen Jahren wurde das Gelände zum Naturdenkmal erklärt.
Durch Bürgerbeteiligung gelang es, den Park als gestalteten Landschaftsraum zu retten. Die Altbäume wurden gepflegt und gesichert, neue Pflanzungen durchgeführt, der Inselteich entschlammt. Die Wege erhielten eine neue Deckschicht. Zwei Bogenbrücken am Originalstandort stellen die Wegeverbindungen wieder her. Verschiedene Sitzmöglichkeiten laden zum Ausruhen ein. In Anlehnung an die früher vorhandenen „Denksteine“ erzählen Holzskulpturen, die Einwohner des Ortes abbilden, vom Leben in Niederjahna. In einer Begleitdokumentation können die Parkbesucher in Erzählungen und Beobachtungen der Dorfbewohner intermedial eintauchen.